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Warum sich das Heizverhalten mit einer Wärmepumpe unterscheidet
Im Jahr 2024 nutzten mehr als zwei Drittel (69,4 %) der neu errichteten Wohngebäude in Deutschland die Wärmepumpe als primäre Heizquelle.[1] Damit setzen immer mehr Bauherren auf klimafreundliche und effiziente Heiztechnologien. Wer von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe umsteigt, merkt es aber meist schon nach kurzer Zeit:
Es muss anders geheizt werden als gewohnt.
Keine Sorge, das ist völlig normal! Die Wärmepumpe denkt und arbeitet ein bisschen anders als klassische Heizsysteme. Sie erzeugt keine eigene Wärme, sondern nutzt die Energie, die bereits in ihrer Umgebung vorhanden ist – aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – und bringt sie mit Strom auf ein angenehmes Temperaturniveau.
Dabei läuft sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (ca. 30–45 °C) als eine Öl- oder Gasheizung, die oft mit 60–75 °C heizt. Das Ergebnis: gleichmäßigere Wärme, weniger Energieverbrauch und ein großes Plus fürs Klima.
Damit ihr neues Heizsystem also optimal läuft, müssen Sie Ihr Heizverhalten ein wenig anpassen. Dazu haben wir hilfreiche Praxistipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Wärmepumpe maximal effizient und sorgenfrei nutzen können.
So holen Sie das Beste aus Ihrer Wärmepumpe heraus
1. Gleichmäßig Heizen statt häufigen Auf- und Abregelns
Was bei Gas- oder Ölheizungen früher gut funktioniert hat („einmal schnell aufdrehen, dann wird’s gleich warm“), ist bei Wärmepumpen eher kontraproduktiv. Mit einer Wärmepumpe sollten Sie konstant und gleichmäßig heizen, statt die Temperatur ständig hoch- und runterzudrehen. Jedes Mal, wenn die Anlage neu anlaufen muss, verbraucht sie mehr Energie und arbeitet kurzfristig außerhalb ihres optimalen Wirkungsbereichs.
Unser Tipp:
Lassen Sie Ihre Wärmepumpe lieber ruhig und konstant durchlaufen. Stellen Sie sich das Ganze wie bei einem Marathon vor: Wer gleichmäßig läuft, kommt effizienter ans Ziel als jemand, der ständig stoppt und sprintet.
So bleibt Ihr Zuhause angenehm warm und die Wärme verteilt sich gleichmäßig. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern langfristig auch Ihren Geldbeutel.
2. Die Heizkurve verstehen und richtig einstellen
Die Heizkurve ist das Herzstück jeder Wärmepumpenregelung – quasi das Navigationssystem für Ihre Wärme.
Sie entscheidet, wie warm das Heizwasser wird, abhängig davon, wie kalt es draußen gerade ist.
- Zu steil: Die Wärmepumpe läuft unnötig heiß, was den Stromverbrauch in die Höhe treibt.
- Zu flach: Die Räume werden nicht ausreichend warm und der Wohnkomfort leidet spürbar.
Bei der Inbetriebnahme stellen wir die Heizkurve individuell auf Ihr Gebäude, Ihre Heizflächen und Ihr persönliches Wohlfühltemperament ein. Nach einigen Wochen lohnt sich oft eine kleine Feinjustierung, wenn Sie ein Gefühl dafür entwickelt haben, wie Ihre Räume wirklich heizen.
Gern kommen unsere Experten zu Ihnen nach Hause und führen vor Ort eine professionelle Heizlastberechnung durch – die Basis für perfekt eingestellte Heizkurven. So läuft Ihre Wärmepumpe effizient, Ihre Räume bleiben angenehm warm, und Ihre Stromkosten werden nicht unnötig belastet.
3. Großflächige Heizsysteme = mehr Effizienz
Wärmepumpen entfalten ihre volle Effizienz besonders bei großflächigen Heizsystemen wie Fußboden- oder Wandheizungen.
Doch warum ist das so? Diese Systeme kommen ohne hohe Vorlauftemperaturen aus und verteilen die Wärme gleichmäßig im Raum. Das ist nicht nur angenehm für Ihre Füße und Wände, sondern auch optimal für den dauerhaften Betrieb Ihrer Wärmepumpe – quasi die Komfortzone für Ihr Heizsystem.
Falls in Ihrem Zuhause noch klassische Heizkörper verbaut sind, lohnt es sich, größere oder Niedertemperatur-Heizkörper zu prüfen. Schon kleine Anpassungen können den Energieverbrauch deutlich senken und machen Ihr Heizen spürbar effizienter.
Sie haben bereits eine technische Modernisierung geplant oder spielen noch mit dem Gedanken? Dann lassen Sie uns gemeinsam schauen, welche Heizflächen in Ihrem Zuhause den größten Effekt erzielen. Wir erklären Ihnen, welche Lösungen sich lohnen, wo kleine Anpassungen große Wirkung zeigen und wie Sie Ihr Zuhause langfristig energieeffizient und gemütlich beheizen können.
4. Warmwasser clever bereiten
Die Warmwasserbereitung gehört zu den kleinen, aber hartnäckigen Energiefressern, denn hier werden höhere Temperaturen von ca. 50–55 °C benötigt.
Keine Panik – das ist völlig normal. Mit ein wenig geschickter Steuerung lässt sich auch hier Energie sparen, ohne dass Sie morgens unter der Dusche frieren müssen.
Unser Tipp:
Planen Sie die Warmwasserbereitung z. B. für die Mittagszeit. Für Kunden, die ihren Eigenstrom optimal einsetzen möchten, arbeiten wir eng mit PV Green zusammen. Gemeinsam planen wir Wärmepumpe + PV-Anlage + intelligentes Energiemanagement als abgestimmtes Gesamtsystem.
5. Kleine Gewohnheiten mit großer Wirkung
Auch Ihr tägliches Verhalten beeinflusst, wie effizient Ihre Wärmepumpe arbeitet. Hier kommen unsere Expertenstipps, die sich leicht umsetzen lassen und große Wirkung zeigen:
- Raumtemperatur konstant halten
Ideal sind 20–22 °C – so vermeiden Sie ständiges Hoch- und Runterheizen. - Nachtabsenkung nur gering
1–2 °C Unterschied reichen völlig, extreme Absenkungen kosten Energie, weil die Wärmepumpe später wieder aufheizen muss. - Türen offen lassen
Klingt banal, sorgt aber dafür, dass die Wärme sich besser verteilt und keine „Kalte-Zone-Ecken“ entstehen. - Stoßlüften statt Dauerlüften
Kurz, kräftig und effektiv spart Energie, ohne dass die Räume auskühlen. - Filter regelmäßig reinigen
Saubere Anlagen laufen leiser, effizienter und halten länger. - Regelmäßige Wartung
Sichert die optimale Funktion und verlängert die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe – ein bisschen wie ein Wellness-Tag für Ihre Heizung.
Wartung fällig oder unsicher bei den Einstellungen? Wir übernehmen das gern für Sie.
6. Häufige Fehler beim Heizen mit Wärmepumpe (und wie Sie sie vermeiden)
Aus unserer Erfahrung schleichen sich immer wieder typische Fehler ein – die sich leicht vermeiden lassen:
❌ Zu häufiges manuelles Nachregeln:
Die Wärmepumpe arbeitet am effizientesten, wenn sie selbst regelt.
❌ Falsche Heizzeiten:
Dauerbetrieb ist meist effizienter als viele kurze Heizphasen.
❌ Zu hohe Vorlauftemperatur:
Jedes Grad mehr kostet unnötig Energie.
❌ Nachtabschaltung:
Vollständiges Abschalten kühlt das Gebäude aus – morgens muss dann wieder viel Energie nachgelegt werden.
Fazit: Wärmepumpe verstehen heißt nachhaltig heizen
Die Wärmepumpe ist ein Hightech-System – effizient, leise und nachhaltig.
Ihr volles Potenzial entfaltet sie erst, wenn sie richtig betrieben und eingestellt wird.
Mit dem passenden Heizverhalten können Sie:
✅ Stromverbrauch senken
✅ Wohnkomfort steigern
✅ Lebensdauer Ihrer Anlage verlängern
✅ Aktiv zum Klimaschutz beitragen
Sie möchten wissen, ob Ihre Wärmepumpe optimal eingestellt ist?
Dann vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin mit unseren Experten.
[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/06/PD25_N031_31_51.html




